Das Berner „Zeichen der Erinnerung“…

…an die Zeit der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981

Der Kanton Bern setzt ein Zeichen. Es ist ein Zeichen der Anteilnahme, ein Zeichen der Erinnerung.

Das „Zeichen der Erinnerung“ des Kantons Bern besteht nicht aus einem Denkmal in einer der geschichtsträchtigen Gegenden zwischen Oberland und Jura. Das „Zeichen der Erinnerung“ findet dort statt, wo die Zehntausenden von Opfern gelebt und gelitten haben.

Peter Schneider, Dorfchroniker, lässt uns den wahrheitsgetreuen Bericht über ein Verdingbubenschicksal aus Diessbach im 19 Jahrhundert zukommen.

Das bestellte Brennholz steht bereit…

Anfangs Jahr konnte waldfrisches Brennholz aus dem Burgerwald von Diessbach bestellt werden.

Ebenfalls konnten die nutzungsberechtigten Burgerinnen und Burger ihren Burgernutzen, in Form von Holzsteren, bestellen.

Die Holzstere sind bereitgestellt. Wie geht es jetzt weiter… Anfangs Juni 2023 wird den Bestellerinnen und Bestellern von der Finanzverwalterin die Rechnung für ihr bestelltes Holz zugestellt. Darauf sind die Sternummern mit ihrem Standort vermerkt. Mit dem beigelegten Situationsplan kann der jeweilige Standort ausgemacht werden.

Asiatische Hornisse

Die invasive gebietsfremde Asiatische Hornisse ist 2004 nach Südwestfrankreich eingeschleppt worden und breitet sich seither erfolgreich über weite Teile Europas aus. Letztes Jahr ist sie bis in mehrere Nachbarkantone des Kantons Bern vorgedrungen. Es ist davon auszugehen, dass die Asiatische Hornisse bald auch bei uns gesichtet wird.

Für Imkerei und Naturschutz stellt die Ausbreitung dieser gebietsfremden Art eine ernstzunehmende Gefahr dar, da sie grosse Mengen Insekten als Futter für ihre Larven jagt. Zum Schutz der einheimischen Insektenwelt ist es wichtig, dass die weitere Ausbreitung möglichst rasch erkannt und gemeldet wird. Im Schreiben des Cercle Exotique Nordwestschweiz sowie auf dem Informationsblatt zur Wespen-Identifizierung finden Sie Informationen zur Erkennung der Asiatischen Hornisse.

Wild- und Honigbiene in Gefahr

Bienen (Apide) gehören vor allem im Sommer und Herbst zur bevorzugten Beute der Asiatischen Hornisse. Durch das Auftreten der Asiatischen Hornisse kann es zur Schwächung oder im Extremfall sogar zum Verlust von Bienenvölkern kommen. Die Gefahr durch die Asiatische Hornisse für den Menschen ist nicht höher als durch einheimische Hornissen oder Wespen.

Aufruf zur Meldung verdächtiger Nester und Insekten

Um die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zu verhindern, ist eine möglichst frühe Erkennung einer Ansiedlung notwendig. Dabei sind die Behörden auf die Meldungen von Personen, die sich viel im Offenland und im Wald aufhalten, angewiesen. Im „Informationsblatt zur Wespen-Identifizierung“ und in dem Merkblatt des Bienengesundheitsdienst sind die zur Identifikation notwendigen Informationen enthalten. Wie dort erklärt wird, bauen die Königinnen im Frühling kleine Vornester an einer geschützten Stelle. In den Sommermonaten werden die grossen Nester in den Kronen von Laubbäumen erbaut. In den Wintermonaten sind die verlassenen grossen Nester mit seitlichem Einflugloch dank der Laubfreiheit gut in den Baumkronen zu erkennen.

Verdächtige Nester und Insekten können dem Bienengesundheitsdienst oder den Neobiota_Kordinationsstellen gemeldet werden.

Besten Dank für Ihre Mithilfe.

Unterlagen zur Asiatischen Hornisse erhalten vom: Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion des Kantons Bern, Amt für Landwirtschaft und Natur, Abteilung Naturförderung, Bereich ökologischer Ausgleich und Verträge

Wertholzverkauf in Büren a.A.

Am Wertholzverkauf in Büren a.A., welcher bis am 11. Dezember 2022 stattgefunden hat, konnte auch wunderschönes Edelholz aus dem Diessbacher-Burgerwald zum Verkauf angeboten werden!

Der RUN auf das Brennholz – wie funktioniert eine Brennholz-Bestellung bei uns?

Zurzeit ist die Nachfrage nach waldfrischem und vor allem nach trockenem Brennholz stark gestiegen.

Wie funktioniert das mit der Holzbestellung eigentlich bei uns?

Nach der Holzernte im Diessbacherwald, welche im Herbst/Winter stattfindet, findet der Verkauf von „waldfrischem Brennholz“ statt.

Dazu verschickt die Verwaltung die Brennholz-bestellungen mittels Flugblatt in alle Haushalte der Einwohnergemeinde Diessbach b. B.. Nun kann mit diesem Brennholzbestellungsformular oder per Internet „waldfrisches Brennholz“ bestellt werden.

Anhand der bestellten Holzmenge bereitet der Forstbetrieb das entsprechende Holzsortiment auf. Das Holz wird in Steren bereitgestellt. Bei einem Ster Brennholz handelt es sich um 0,75 Raummeter Holz, welcher in Meterspalten aufbereitet ist (siehe Bild). Es ist dabei zu bedenken, dass es sich beim Holz um einen nachwachsenden Rohstoff handelt und er nur in begrenzter Menge zur Verfügung steht. Somit werden die Dorfbevölkerung von Diessbach b.B. und langjährige Kundinnen und Kunden bevorzugt behandelt.

Der Burgerrat lagert eine begrenzte Menge Brennholz über ein Jahr ein, damit auch eine geringe Anzahl an trockenen Brennholzsteren verkauft werden kann. Der Holzlagerplatz ist begrenzt. Eine Aufstockung des trockenen Brennholzsortimentes ist aus diversen Gründen nicht möglich.

Zurzeit kann der Burgerrat noch trockenes Nadelbrennholz anbieten. Das restliche Holzsortiment ist bis zum nächsten Holzschlag im Winter 22/23 ausverkauft. Ab Ende Januar 2023 kann wieder „waldfrisches Brennholz“ bestellt werden.

Der Burgerrat von Diessbach b.B. bedankt sich für Ihre Kenntnisnahme und Ihr Verständnis.

Brennholz Ster
Stere aus waldfrischem Brennholz

Die Hengstlismatt und das dortige Brünneli

An der Strasse gegen Scheunenberg im Oberwald von Diessbach, bei der Abzweigung des Bollernweges, befindet sich die Hengstlismatt. Es sind heute 25 Aren Wald. Früher war es eine Wiese, die der Gemeinde gehörte. Genutzt wurde sie vom Halter des Zuchthengstes, daher der Name „Hengstlismatt“. Der etwas westlich vom Bollernweg abzweigende Weg trägt den Namen „Hengstlismattweg“ und erinnert an die genannte Wiese. Diese Wiese, genannt Matte, wurde im 19. Jahrhundert von der Familie Moser, genannt „Talbänzes“ erworben. Zuvor war noch ein Herr Häni, genannt „Arch-Häni“, Eigentümer. Mit dem Übergang des Hofes von der Familie Moser zur Familie des Ernst Kunst (heute Martin Kunz) ging auch die Hengstlismatt in den Besitz der Familie Kunz über. Die Mutter von Ernst Schluep (Egge-Bur) hat als erste Diessbacherin in dieser windgeschützten Hengstlismatt Bohnen angepflanzt.

Im Herbst wurde auf diesem Landstück auch das Jungvieh geweidet. Den Knaben Hirzel (1898 nach Amerika ausgewandert) und Walter Gräub (Wagner auf der Betti) oblag diese Aufgabe. Beim Werfen von Steinen wurde ein Knabe der Familie Hirzel an einem Auge verletzt. Als erstes gingen die Buben zum über 200 Jahre alten Brünneli, welches sich ca. 50 Meter östlich der Scheunebergstrasse auf der Höhe der Abzweigng des Bollernweges befindet. Das Brunnetrögli konnte der Waldarbeiter Werner Schneider (Simus) vor ca. 30 Jahren auffinden. Dem Schreibenden ist dieser Ort bekannt. Heute ist es aber mit Tannennadeln und Laub überdeckt. Von diesem Brünneli fliesst ein kleines Bächlein in westlicher Richtung gegen die Scheunenbergstrasse zu. Im Frühling ist das erwähnte Bächlein reichlich mit Dotterblumen umsäumt.

Hengstenbrünneli oder Henkerbrünneli

Als die vorhin erwänten Buben zum Brünneli kamen, um die Augenverletzung ein wenig auszuwaschen, erwartete sie ein schreckliches Erlebnis. Beim Tannli neben dem Brünneli hatten sich zwei Männer (es seien Vagabunden gewesen) stranguliert. Der damalige Burgerrat Diessbach war zuständig, die Leichen abzuholen und zu beerdigen, was entsprechend protokolliert wurde. Das schreckliche Ereignis verbreitete sich in Windeseile im ganzen Dorf. Seither wurde der Name vom Hengstenbrünneli auf Henkerbrünneli geändert.

Im Mai/Juni 2016 haben Mitglieder der Gruppe für Dorf- und Heimatkunde Diessbach das erwähnte Brünneli herausgeputzt und das Bächlein saniert.

(Quellen: Erzählungen von Ernst Schluep, Walter und Theodor Gräub, Protokoll des Burgerrates Diessbach) Verfasst: April 2016, Peter Schneider

Datierung des Hekerbrünnelis durch den Archäologischen Dienst des Kanton Bern

Auf Anstoss von Peter Schneider wurde das Henkerbrünneli im Juni 2020 durch den Archäologischen Dienst des Kantons Bern datiert. Die Datierung des letzten erhaltenen Jahrringes fällt ins Jahr 1753 n. Chr. Hier finden Sie den detailierten Bericht.